Und da ist sie: Meine „Narrenärztin„.
Textausschnitt (alle Rechte daran bei Anni Bürkl)
Betty blieb stehen und blickte hinauf zur Kirche mit ihrer goldenen Kuppel, die über den Krankenpavillons thronte und von Otto Wagner entworfen worden war. Ein paar Stufen führten hinauf. Spontan trat sie ein, setzte sich in eine der weißen Bänke und blickte empor.
Der Innenraum war lichtdurchflutet und im Stil der
Wiener Werkstätte erschaffen worden, zugleich auf die
Bedürfnisse der Kranken ausgerichtet, sodass alles je-
derzeit gereinigt werden konnte und die Plätze einfach
zu erreichen waren. Hier fand sie eine Ruhe, die ihr
sonst fehlte.
Sie drehte sich um und betrachtete auch die
bunten Fenster von Kolo Moser, die Heiligen darauf
priesen die „körperlichen und geistigen Tugenden“. Et-
was Handfesteres wie Brot und Fleisch wäre den Wie-
nerinnen und Wiener derzeit wohl willkommener gewe-
sen. Nach einigen Minuten verließ Betty das Gotteshaus
und ging dahinter weiter bergan.
Dort, in Richtung Gallitzinberg, aber noch auf dem
Gelände der Heilanstalt, begannen die landwirtschaft-
lich genutzten Flächen. Und noch dahinter lag ein wei-
teres Tor und eine Sicherheitswache. Einzigartig, dass
man sich hier selbst versorgen konnte! Eine tolle Idee.
Auf den Wiesen grasten Kühe, Schweine und Schafe.
Eine weiße Katze mit rot getigertem Schwanz, die Betty
schon öfter gesehen hatte, schlich auch heute um ihre
Beine. Vermutlich war auch sie hungrig, in diesen Zei-
ten. Betty bückte sich und streichelte sie eine Weile, das
Fell war weich und warm, die Mieze schnurrte, ging
dann aber. Woher sollte Betty auch etwas zum Fressen
für sie haben? „Na, fang die Mäuse!“, ermunterte sie dieSüße. Die Katze drehte sich noch einmal um und zwin-
kerte Betty zu. Dann ging sie davon, ihrer Wege , wie
das Katzen so machten.
Betty kam zu den Obstbaumpflanzungen. Ob die
Kirschen schon reif wurden? Leider noch nicht. Alles
grün. Schade. Aber hoffentlich bald. Endlich frisches
Obst, das würde allen gut tun, ihnen neuen Schwung ge-
ben. Hoffentlich. Sie kam zu Zwetschgenbäumen, wo
ruhigere Patienten gerade mit ein paar Gärtnerinnen al-
tes Laub aufrechten. Arbeitstherapie konnte so man-
chem Menschen helfen, davon hatte Betty immer wieder
gehört. Es war schön, dass dieser Ort die Kranken nicht
nur wegsperrte, sie verwaltete und wie passive Objekte
sozusagen sich selbst überließ und von der Außenwelt
fernhielt, sondern auch Behandlungen durchführte.
…. weiterlesen im Roman:
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