Wird es wieder so wie früher? Schreiben, Klima und Hoffnung

Wird es wieder so wie früher? Schreiben, Klima und Hoffnung

Wird es wieder so früher?

Erinnert ihr euch noch an früher? Früher war alles besser, alles war billiger und man hatte so viele Freund*innen. Früher gab es kein Internet, wir haben Bücher gelesen …. ähm, ja. Ich schon. Früher hieß es, ich sei neugierig. In meiner 1970er-Jahre Kindheit galt das als nicht so hoch angesehen. Nun gut, neugierig bin ich immer noch und habe das sogar zu meinen Berufen gemacht als Autorin und Journalistin. Deshalb kann ich mich neben vielen anderen Dingen über den Klimawandel informierem und da ich ein Studium absolviert und auch beruflich viel recherchiere, fällt es mir leicht, die belegbaren Quellen anzuzapfen und den Stand der Dinge zum Klima rauszufinden (statt auf was auch immer reinzufallen, weil ich alles glaube oder glauben muss).

So habe ich schon vor Jahren begonnen, mich über die Verärnderung unseres Klimas einzulesen. Spoiler: Er ist menschengemacht, so viel sollten mittlerweile wirklich alle wissen. (Damals noch nicht so, deshalb habe ich auch mit der Recherche angefangen.) Der Beginn der sogenannten industriellen Revolution ist ziemlich sicher der Startpunkt, wo die Erde sich erwärmte, Turbo-Beschleunigung dieser Erderwärmung kam mit dem Auto(mobil) und dessen massenhaften Ankauf und Verwendung, nochmals beschleunigt durch enorm verbilligte und damit ständig exzessiv genutzte Flugreisen. Wer kennt nicht wen, der wen kennt, der x-mal pro Jahr hin- und her fliegt zu irgendwelchen Reisezielen? Und da rede ich noch nicht von den Businesskaspern, die für einen Tag hin und her fliegen. Traurigerweise ist der Effekt des Klimawandels seit Jahrzehnten bekannt. Menschen hätten nur zuhören brauchen, um es zu wissen. (Ok, Rant-Ende.)

Es lässt sich für meine Stadt, Wien, ganz genau belegen, wie viel heißer und wie viel öfter es in den letzten Jahren heiß ist seit meiner 70er-Jahre Kindheit. Die Antwort: sehr. Auf eine Handvoll Tage über 30 Grad pro Jahr in den 1970er-Jahren kommen jetzt 20 oder 30 oder gar über 40 jedes (!) Jahr, und es hat nicht nur über 30 Grad, sondern oft lange anhaltende Hitzewellen lang 35 Grad oder gar an die 40 Grad. Dürre ist ein weiteres Thema, es regnet nicht nur in Wien viel zu wenig. Jedes der letzten paar Jahre war das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen! Im Sommer 2023 ist es noch einmal extremer, das Klima ja doch endlich in „aller“ Munde, und das traurigerweise aufgrund weltweiter Katastrophen, Dürren, Überflutungen, Brände. Die Ozeane sind heiß wie nie, es brennen Wälder in nie gekanntem Ausmaß, ob in Griechenland oder Kanada – wann in Österreich? Das Großfeuer in den für Wien bestimmten Trinkwasser-Quellenschutzgebieten bei Reichenau/Rax waren da, ist zu befürchten, nur ein Anfang. Wollen wir hoffen, dass dem Wiener Wienerwald nie, nie nie so etwas passiert!

Um aufs Schreiben zurückzukommen (ja eh), ich sitze am Arbeitsplatz mit einer Kühlmatte (die eig. für Tiere gedacht ist) unter der Tastatur bzw. unter meinen Armen und mein Gesicht kühle ich mitunter mit einem Coolpack auf der Stirn. (Ventilator gibts auch, ist aber weniger erfolgreich und weniger angenehm.) Früher war alles besser? Ja, träum weiter. Früher habe ich das alles nicht gebraucht. Früher war in Wien Heizen deutlich mehr Thema als Kühlen. Früher habe ich auch nicht durch ein Hitze-K.O. auf dies oder das vergessen, sondern etwa meinen Kuchen gleich mit dem Kaffee zum Tisch mitgenommen, wie soeben!

Nun gut, ich schweife schon wieder ab. In letzter Zeit spüre ich ein wenig mehr Hoffnung als zuvor, was die nötige Klimawende betrifft. Es gibt diese oder jene kleineren Projekte, es findet ein Umdenken statt, vielleicht zu zögerlich, aber ich spüre es. Ich rede mit jedem Menschen, der mir persönlich begegnet und wo ich sowieso rede, übers Klima – auf jedes „ist halt Sommer“ vom Gegenüber widerspreche ich – je nachdem kurz oder länger (abhängig von der anderen Person und vom Stand meiner Energie). Manchmal sage ich nur „es ist deutlich heißer als in den 1970er-Jahren, schau mal auf die Stadt Wien Statistik. Manchmal ergibt sich ein intensiveres Gespräch. Tja, ja, ich bin informiert, zu einem solchen Gespräch muss man schon mehr mitbringen als Ausreden. Widerspruch kann ich nämlich auch gut.

Ich meine, mich zu erinnern, dass diese Idee, im Bekanntenkreis drüber zu reden, um bei wichtigen Themen etwas zu ändern, mit einem anderen Thema zu tun hatte, aber ich kann mich auch irren. Meine Erfahrungen dabei sind gut – ich kann das nur empfehlen. Ja, es gibt weiterhin viel Widerspruch, aber es gibt auch viel Zustimmung. Und das bestärkt mich, macht Mut und gibt Hoffnung. So wird es auch dir gehen, wenn du dich traust. Man weiß ja oft eh nicht, was man mit dem … äh … originellen Onkel oder dem über mehrere Ecken entfernten Schwager so reden soll. Da kann mensch sich gleich auch mit einem wichtigen Thema unbeliebt machen. 😉 Und ja, ich schreibe hier absichtlich die männlichen Formen, da meinem Eindruck nach ein Großteil der Klimaleugner*innen männlich ist und auch die Profitgeier an den Spitzen der Konzerne immer noch durchwegs männlich sind. Möge die Revolution zur Klimawende auch eine feministische Revolution werden!

Ok, wo war ich stehen geblieben? Ok. Hoffnung. (Schrieb ich schon, dass Konzentration hitze- und dadurch auch schlafmangelbedingt derzeit aus ist?) Hoffnung leitet zu meinem neuen Schreibvorhaben über. Was als vergnügliches Romanprojekt voller kontrastreicher Menschen, also Romanfiguren (ganz im Stil von „Chili con Amore“) begonnen hat, hat sich jetzt zu einem richtigen Roman über die aktuelle Klimakrise herausgewachsen – oder wie auch immer man das bei Romanvorhaben sagt, die noch work in progress sind. Es wird um eine große Krise gehen, die von der Klimakatastrophe ausgelöst wird, um Stadt und Landregionen und um sehr konträre Menschen, die unter der Situation leiden – oder eben noch nicht oder anders als direkt vom Klima. Das Ganze passt ins Roman-Genre Solarpunk bzw. auch Hopepunk – Hoffnung, genau. Und ja, in gewisser Weise ist das alles Science Fiction. Es macht ur Spaß, sich Dinge auszudenken: Wenn ich das so und so schreibe, könnte das funktionieren? Wie kommen Menschen zu Trinkwasser auf eine neue Art und Weise? Microforests gibts ja schon, wie geht das weiter? Nun, mein neugieriges Hirn eben. Und Hoffnung. Hopepunk. Punk. 70er-/80er Jahre. Und wenn ich über Historisches Romane schreiben kann, wird es mir ja mit der Zukunft auch gelingen, oder?

Gut, das war jetzt deutlich ausführlicher und länger als gedacht. Da muss ich gut gekühlt gewesen sein. 😉

Also, wie schauts aus – soll ich hier demnächst ein Textstück teilen? Wäre aber roh und ungefeilt. Weil … tadaaaa … zu heiß für gute Konzentration aufs Überarbeiten.

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